Der chemische Pflanzenschutz steht zunehmend in der öffentlichen und politischen Kritik. Gleichzeitig bleibt er für die Ernährungssicherheit unverzichtbar – besonders in feuchten Jahren, in denen Pilzkrankheiten massive Ertragsverluste verursachen können. Moderne Anwendungstechnik spielt dabei eine Schlüsselrolle: Sie soll Pflanzenschutzmittel präziser, wirksamer und umweltschonender ausbringen.
Angesichts wachsender Weltbevölkerung und schwindender Ackerflächen ist eine intensivierte, optimierte Bewirtschaftung notwendig. Politik und Gesellschaft fordern jedoch eine deutliche Reduktion des Mitteleinsatzes bei gleichbleibender Wirkung. Dadurch rücken Technologien wie Hacktechnik, Bandspritzung, Spot Spraying und KI-gestützte Systeme stärker in den Fokus.
Die Kombination aus mechanischer Unkrautbekämpfung und Bandspritzung ist in vielen Reihenkulturen etabliert. Als nächster Schritt gilt das Spot Spraying, das Pflanzenschutzmittel nur punktuell dort ausbringt, wo tatsächlich Bedarf besteht. Fortschritte bei Sensorik, Prognosemodellen und KI erhöhen die Genauigkeit weiter. Die Agritechnica 2025 wird zeigen, welche Systeme bereits praxistauglich sind.
Neben größeren Spritzen und Fronttanks gewinnen geschlossene Befüllsysteme (CTS) an Bedeutung. Sie erhöhen den Anwenderschutz und die Dosiergenauigkeit. Entscheidend bleibt jedoch, dass Technik und Betriebsstruktur zusammenpassen – reine Geschwindigkeitssteigerung reicht nicht aus.
Hackgeräte mit Kamerasteuerung, Bandspritzsysteme und nachrüstbare Patch-Spraying-Lösungen bieten teils erhebliche Einsparmöglichkeiten. Auch alternative Verfahren wie laserbasierte Unkrautbekämpfung zeigen Zukunftspotenzial.
Abdriftreduzierende Düsen sind heute Standard. Wichtig bleibt, trotz Reduktionsdrucks die biologische Wirksamkeit zu sichern – etwa durch ausreichende Wassermengen und gute Bestandsdurchdringung. Pulsweitenmodulierte Düsen bieten zusätzliche Präzision, benötigen aber noch technische Reife.
Im Bereich autonomer Hackroboter ist viel Bewegung. Bei Spritzrobotern bremsen jedoch Sicherheits- und Rechtsfragen die Entwicklung. Auch Drohnen wären technisch einsatzbereit, sind in Deutschland aber rechtlich stark eingeschränkt.
Trotz aller Innovation bleibt entscheidend: Landwirte setzen Pflanzenschutzmittel nur so sparsam wie möglich ein, um gesunde Lebensmittel zu produzieren – und moderne Technik unterstützt sie zunehmend dabei.
DLG-Trendbericht Pflanzenschutz, Autor: Harald Kramer, Münster
Abonnieren Sie unseren Newsletter und erfahren Sie das Wichtigste in Kürze per E-Mail.
Verband Lohnunternehmer Schweiz
Rütti 15
CH-3052 Zollikofen BE
+41 56 450 99 90
Verband Lohnunternehmer Schweiz © 2025