Landmaschinenmechanikerinnen und -mechaniker sorgen dafür, dass die Maschinen und Fahrzeuge der Landwirtschaft – vom Traktor über die Erntemaschine bis hin zur Ballenpresse – jederzeit einsatzbereit sind. Ihr Beruf ist vielseitig, technisch anspruchsvoll und verbindet traditionelles Handwerk mit digitaler Technologie.
«Der Beruf vereint mechanische Fähigkeiten mit fortschrittlicher Technik», erklärt Lian Born, der im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung bei der Serco Landtechnik AG in Oberbipp steht. Die Begeisterung dafür hat er schon früh entdeckt: «Ich habe schon von klein auf zu Hause gewerkelt und auf dem Hof meines Grossvaters mitgeholfen – dort ist mein Interesse für Landmaschinen entstanden.» Eine Schnupperlehre bestätigte seine Neugier und führte ihn schliesslich zu seiner Lehrstelle.
Die Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker dauert vier Jahre und verlangt Einsatzbereitschaft, Lernfreude und Geduld. Sie reicht von der Diagnose elektronischer Systeme bis zur Wartung von Diesel- und Benzinmotoren. «Wir werden schrittweise an immer komplexere Aufgaben herangeführt – das ist spannend, weil man so merkt, wie sich das eigene Verständnis für Mechanik und Elektronik laufend vertieft», erzählt Born.
Die Digitalisierung hat auch in den Werkstätten Einzug gehalten. Moderne Diagnosesysteme gehören längst zum Alltag. «Heute hat jeder Mechaniker einen Laptop und Kabelsätze, um Fehler zu finden – nicht nur bei Traktoren, sondern auch bei Mähdreschern oder Feldhäckslern», sagt er.
Besonders schätzt der Lernende die Abwechslung. Routinearbeiten wie Service an Traktoren gehören ebenso dazu wie knifflige Reparaturen, die Präzision und Geduld erfordern. «Ich freue mich darauf, später in der Ausbildung heiklere Arbeiten an komplexen Maschinen wie Ballenpressen zu übernehmen – da muss man sehr genau wissen, was man tut, auch aus Sicherheitsgründen.» Doch die Vielfalt bringt auch Herausforderungen. Schwierige Reparaturen können Gedächtnis und Konzentration stark fordern – etwa beim Zusammensetzen komplizierter Maschinenteile. Dazu kommen Spitzenzeiten, in denen unter Druck gearbeitet wird. «Dann braucht es nicht nur technisches Wissen, sondern auch Teamarbeit, gegenseitige Unterstützung und gutes Zeitmanagement», so Born.
Neben der Praxis spielt die Schule eine wichtige Rolle. Mechanik, Hydraulik, Elektrotechnik oder Stoffkunde bilden das theoretische Fundament. «Es ist anspruchsvoll, aber wenn man die Hausaufgaben regelmässig macht, funktioniert es», sagt Born mit einem Lächeln.
Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften ist in der Schweiz hoch, die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. Für Lian Born steht fest: «Wer technisches Geschick und etwas Leidenschaft für Maschinen mitbringt, hat in diesem Beruf viele Türen offen.»
Fest steht: Hinter jedem funktionierenden Traktor oder jeder Erntemaschine stecken nicht nur ausgefeilte Technik, sondern vor allem die Arbeit und das Engagement von Menschen, die Schraubenschlüssel und Software gleichermassen beherrschen.
Der Artikel erschien auf lid.ch, verfasst von Renate Hodel
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